Eine Nation ohne Kultur?
Es gibt viele Vorurteile über die Vereinigten Staaten und ihre Bewohner. Eines davon hört man aber ganz besonders oft: Die Rede ist davon, dass das Land ja eigentlich gar keine richtige Kultur hätte. Gerne wird behauptet, die Amerikaner hätten ihre Lebensweise von anderen Völkern lediglich kopiert. Was dran ist an diesen Behauptungen, sollen die folgenden Ausführungen zeigen.
Ein Vielvölkerstaat und seine Menschen
Die Vereinigten Staaten wurden mit dem Versprechen gegründet, allen Menschen eine Heimat zu bieten, die dieselben Werte teilen wie die Gründungsväter des Landes. In der 1776 verabschiedeten Verfassung garantierte ein Staat seinen Bürgern erstmals Rechte, die denen einer modernen Demokratie ähneln. Dazu zählen Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die Möglichkeit, politische Parteien zu wählen und schlechte Politiker nach einigen Jahren auch wieder aus dem Amt zu entfernen. In den folgenden Jahrhunderten waren die Vereinigten Staaten Anziehungspunkt für Menschen aus ganz Europa. Heute sind es sogar nicht mehr nur Europäer, die sich für einen Umzug in die Neue Welt entscheiden. Stattdessen locken die USA auch Asiaten, Afrikaner und Lateinamerikaner an.
Stimmen die Vorurteile?
Das Schöne an Vorurteilen ist, dass sie immer wieder auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden können. Manche davon mögen auch zu einem gewissen Zeitpunkt richtig gewesen sein, was sie heute nicht mehr sind. Im Falle der USA kann jedenfalls nicht behauptet werden, das Land hätte überhaupt keine eigene Kultur. Wahr dagegen ist, dass die Amerikaner viele Elemente aus anderen Staaten übernommen haben. Dies lässt sich aber recht simpel erklären, denn die USA sind ein Vielvölkerstaat, in den Menschen aus ganz Europa und von andernorts eingewandert sind. Die dadurch entstandene Mischkultur liegt da natürlich in der Natur der Sache.
Von den dreizehn Kolonien bis Hawaii und Kalifornien
Was einst mit dreizehn mutigen Kolonien begann, ist heute zur Supermacht schlechthin angewachsen. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind landschaftlich so vielseitig und reizvoll, wie sie es auch kulturell sind. Im tropischen Hawaii ist das öffentliche Leben sehr liberal, im Mittleren Westen dagegen eher bodenständig. In Kalifornien konnte sich eine Kultur etablieren, die von sich glaubt, dem Rest des Landes in vielerlei Hinsicht überlegen zu sein. So oder so verändern sich auch die USA immer mehr, von einem europäischen Land zu einem internationalen.
Viel Zucker und wenig Stil
Der amerikanischen Lebensmittelindustrie wird gerne nachgesagt, die hergestellten Produkte völlig zu übersüßen und damit die Konsumenten in eine Abhängigkeit zu treiben.
Wie unterscheiden sich die Bundesstaaten kulturell?
Die Kultur in den Vereinigten Staaten ist längst nicht so eintönig, wie oft gesagt wird. Einige Bundesstaaten sind stärker europäisch geprägt, andere eher lateinamerikanisch. Im Süden der USA haben zudem die Afroamerikaner einen bedeutenden Einfluss auf die regionale Kultur gehabt. Im ganzen Land verbreitet sind Gerichte wie Burger, Steaks und das klassische, amerikanische Barbecue.